Extreme Wetterlagen nehmen stetig zu: Stürme, Starkregen mit Hochwasser, Hagel- und Blitzschlag, unangenehme Hitzewellen im Sommer. Das zeigt, dass wir uns künftig weitaus mehr mit Präventivmaßnahmen beschäftigen müssen, um unseren Wohnraum vor klimabedingten Umweltextremen zu schützen. Wenn es um das Eigenheim geht, setzt man am besten schon bei der Planung des Hausbaus oder der Wahl des Kaufobjekts an.
Sicher wohnen:
Bauen Sie Ihr Haus widerstandsfähig
Erfahren Sie, wie Sie Ihr Haus widerstandsfähig gegen Sturm, Hochwasser und Hitze bauen. Tipps zu Materialien und Bauweise für maximalen Schutz.
Das Stichwort ist hier: robustes Bauen.
Das betrifft die Standortwahl ebenso wie den Einsatz von widerstandsfähigem Baumaterial.
Unsere Gebäude müssen widerstandsfähiger werden, um extremen Wetterbedingungen standzuhalten. Dies beginnt bei der Auswahl des Standorts und der Materialien. Robustes Bauen ist somit der Schlüssel.
Extrem Wetterfest
Die Sicherheit von Gebäuden ist nicht nur Privatsache. Unsere Baugesetze schreiben vor, dass beispielsweise die sogenannte Aussteifung des Bauwerkes gegenüber Windbelastungen gegeben sein muss. Je nach Bauweise müssen hier Vorkehrungen getroffen werden. Massive Häuser aus Ziegel, Kalksandstein, Poren- oder Leichtbeton und Betondecken brauchen dafür wenig zusätzliche Unterstützung: Sie setzen dem Winddruck allein schon durch ihre Masse einen hohen Widerstand entgegen. Das sichert die Standfestigkeit des gesamten Gebäudes. Bei orkanartigen Böen spürt man regelrecht den Unterschied gegenüber Leichtbauhäusern: Erschütterungen oder Knarzen werden vermieden. So fühlt man sich sicher und geborgen! Außenputz oder Verblendmauerwerk schützen das Haus zudem vor Starkregen.
Hochwasserschutz
Kommt es zu Hochwasser, widerstehen Massivhäuser auch der Belastung durch ansteigenden Wasserdruck. Sie schwimmen weder auf, noch verlieren sie ihre Tragfähigkeit. Anders als bei mit Dämmstoff gefüllten Holzrahmenkonstruktionen, deren Material sich vollsaugt und unbrauchbar wird, können massive Baukonstruktionen nach der Trocknung mit geringem Sanierungsaufwand meistens weiter genutzt werden. Denn die kapillare Struktur mineralischer Baustoffe gibt aufgenommenes Wasser ohne bleibende Schäden durch Austrocknung wieder vollständig ab. Diese Eigenschaft kommt Massivhausbesitzern übrigens auch bei den kleinen Katastrophen des Alltags wie etwa einer defekten Waschmaschine oder einem Wasserrohrbruch zugute.
Hitzefrei im eigenen Haus
Wände und Decken aus Massivbaustoffen sind außerdem dank ihrer großen Speichermasse in der Lage, auch in Hitzeperioden ein ausgeglichenes Wohn- und Raumklima zu erhalten. Der mineralische Baustoff fängt die Sonnenwärme auf, speichert sie eine Zeit lang und gibt sie erst dann wieder ab, wenn die Temperaturen im Raum abgekühlt sind. Generell fallen Temperaturschwankungen in einem Massivhaus im Vergleich zu anderen Bauweisen geringer aus, da sich die Räume erwiesenermaßen sowohl langsamer erwärmen als auch auskühlen.
Darauf gehen wir näher in unserem Artikel Kühl trotz Hitze: Cool bleiben bei Hitze: Wie Massivbaustoffe natürliche Kühlsysteme bilden ein.
Natürlicher Brandschutz
Bei Blitzschlag oder im Brandfall bringen Massivhäuser von sich aus schützende Eigenschaften mit, denn massive Wände und Decken aus mineralischen Bestandteilen brennen nicht. Im Regelfall halten massive Bauelemente dem Feuer bis oder sogar über 180 Minuten stand und bieten damit deutlich mehr Schutz als die für Einfamilienhäuser vorgeschriebene Mindestfeuerwiderstandsklasse F30 verlangt. Zudem verhindert der Aufbau massiver Wandkonstruktionen, dass sich das Feuer durch Hohlräume in anliegende Zimmer ausbreitet. Dadurch verringert sich auch die unsichtbare, aber lebensbedrohliche Gefahr einer Rauchgasvergiftung.
Versicherungsvorteile
Praktischer Nebeneffekt: Aufgrund der hohen Brandschutzklasse und dem geringeren Risiko für bleibende Wasserschäden stufen manche Versicherungen Massivhäuser als weniger risikoreich ein – günstigere Policen sind die Folge.
Fazit
Sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsanierungen profitieren Wohnhäuser von massiven Baustoffen, da sie durch ihre Masse, Standfestigkeit und Langlebigkeit vor extremen Wetterlagen wie Sturm, Hagel oder Hochwasser effektiv schützen.
1. Wie schützen Massivhäuser vor extremen Wetterlagen?
Massivhäuser sind aufgrund ihrer Bauweise und Materialien widerstandsfähiger gegen Stürme, Hochwasser und Hitzeperioden.
2. Welche Materialien eignen sich für robustes Bauen?
Ziegel, Kalksandstein, Poren- oder Leichtbeton und Betondecken sind besonders widerstandsfähig.
3. Wie wirkt sich ein Massivhaus auf das Raumklima aus?
Dank ihrer Speichermasse regulieren Massivhäuser Temperaturunterschiede besser und sorgen für ein angenehmes Raumklima.
4. Welche Vorteile bieten Massivhäuser bei einem Brand?
Massivhäuser haben eine hohe Feuerwiderstandsklasse und verhindern die Ausbreitung von Feuer und Rauchgasen.
5. Gibt es finanzielle Vorteile durch den Bau eines Massivhauses?
Ja, viele Versicherungen bieten günstigere Policen für Massivhäuser aufgrund des geringeren Risikos für Schäden.