© Silvia Zeller, Masurstetten
© Silvia Zeller, Masurstetten

Unsere Baustoffe sind massive Baustoffe

In einem Massivhaus spielen die Baumaterialien ihre besten Eigenschaften aus. Jeder Massivbaustoff punktet mit seinen Stärken in unterschiedlichen Bereichen.

Von der geografischen Lage bis zur Energieeffizienz, von den ästhetischen und funktionalen Vorstellungen der Bauherr:innen bis zu den statischen Anforderungen: Jedes Bauprojekt ist einzigartig. Deshalb ist es besonders wichtig, für Ihr Bauprojekt die passende Kombination der Baustoffe zu finden. Wir helfen Ihnen dabei! 

Für die Wandkonstruktionen stehen Ihnen viele Optionen offen: Ob mit Beton, Ziegel, Kalk­sandstein, Leicht- oder Porenbetonstein – die Massivbauarten sind vielfältig, genau wie ihre Eigenschaften. Wir geben Ihnen einen Überblick:

Kalkstandstein

Leichtbetonstein

Ziegel

Porenbetonstein

Beton

Keller und Decken

Der Keller wird klassischerweise in Beton gegossen oder aus Steinen gemauert: für ein solides, extrem tragfähiges und schützendes Fundament. Bodenplatten und Kelleraußen­wände können mit Massivbaustoffen – ohne weitere Abdichtungen aus Kunststoffen oder ähnlichem – wasserdicht hergestellt werden.

Zwar zählt der Keller baurechtlich nicht zur Wohnfläche, bietet aber vielfältige Nutzungs­möglichkeiten. Wird etwa der Heizungs- und Hauswirtschaftsraum im Keller untergebracht, können die Wohn- und Schlafzimmer großzügiger ausfallen oder zusätzliche Kinder­zimmer eingeplant werden. Im Untergeschoss kann auch Platz für Arbeits-, Hobby- oder Gästezimmer geschaffen werden. In der Folge werden unterkellerte Häuser am Markt deutlich stärker nachgefragt als Gebäude ohne Untergeschoss. 

Für die Geschossdecken im Massivbau kommt grundsätzlich mit Stahl bewehrter Beton als robuster Baustoff zum Einsatz – er wird vor Ort individuell in Form gegossen oder in Betonfertigteilen angeliefert. 

Nachhaltigkeits-Tipp:

Beton wird oft als der „Baustoff des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Dass er auch das Potential zum Baustoff des 21. Jahrhunderts hat, zeigen bereits heute betontechnologische Innovationen wie der Einsatz CO2-optimierter Zemente und Betone sowie innovative Betonbauweisen, die den aktuellen Anforderungen an Klima- und Umweltschutz, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft gerecht werden.

Beton ist schon längst kein einfaches 3-Stoff-Gemisch aus Zement, Wasser und Zuschlag mehr. High-Tech-Betone sind heute 6-Stoff-Systeme aus Zement, Gesteinskörnung, Wasser, Zusatzmittel, Zusatzstoffen und Luft. Durch intelligentes Variieren und Modifizieren dieser Bestandteile kann Beton ganz neue Verarbeitungs- und Nutzungseigenschaften gewinnen – als Selbstverdichtender Beton, der nicht mehr durch Rütteln verdichtet werden muss, als hochfester oder ultrahochfester Beton, als säureresistentes Baumaterial, als Faserbeton mit Zusätzen von Stahl-, Glas- oder Carbonfasern, als Leicht- und Infraleichtbeton oder selbstreinigender Beton. 

Mehr über Beton

Wände

Außenwände müssen dem Wetter und Lärmbelästigungen der Umwelt trotzen. Innenwände sollen die Traglasten aufnehmen, Schallübertragungen reduzieren, im Brandfall die Ausbreitung verhindern und Sonnenwärme in den Wintermonaten speichern.

Außen- und Innenwände werden überwiegend aus Mauerwerk erstellt. Dazu wurden die modernen Mauersteine in den letzten Jahren immer wieder an die aktuellen Erfordernisse des Wärme- und Schallschutzes angepasst. Natürlich kann aber auch das gesamte Haus in Beton umgesetzt werden, wenn zum Beispiel eine Sichtbetonoptik gewünscht ist. Hier gibt es bereits zahlreiche betontechnologische Innovationen.

Nachhaltigkeits-Tipp:

Mauerwerksprodukte sind natürlichen Ursprungs und werden überwiegend regional vertrieben. Ein kurzer Weg zur nächsten Ziegelei oder zum nächsten Kalksandsteinwerk reduziert den CO2-Fußabdruck deutlich. Zudem werden Abbaugebiete für Ton, Sand und Kies sowie aufgelassene Steinbrüche nach ihrer Nutzung rekultiviert. In diesen Biotopen findet sich oftmals eine größere Artenvielfalt als vor dem Abbau. Die Flachwasser- und Tiefwasserzonen sowie steile und flache Hänge bieten Siedlungsräume für viele seltene Tierarten.

Außerdem: Die zunehmenden Extremwetterlagen wie Hitze- oder Kälteperioden lassen sich durch schwere Innen- und Außenwände besonders gut ausgleichen. Massive Wände haben ein sogenanntes thermisches Beharrungsvermögen – so bleibt es im Sommer angenehm kühl, im Winter erwärmt die tiefstehende Sonne die Wände und reduziert die Heizkosten.

Dachkonstruktionen

Bei den Schrägdachkonstruktionen dominiert Holz als Material für Sparren und Pfetten. Aber auch Stahl und Stahlbetonbalken kommen zum Einsatz. Bei den Dachoberflächen handelt es sich um hybride Konstruktionen aus der Dachdeckung sowie Wärmedämmung und Abdichtungsfolien. Als Dachdeckung werden überwiegend Beton oder steiler Dachziegel aber auch Metallbleche wie Kupfer oder Titanzink verwendet. 

Für Baugrundstücke mit hohen Lärmemissionen wie zum Beispiel an belebten Straßen, Eisenbahnlinien und auch in der Nähe eines Flughafens sind Schrägdächer aus Stahlbeton oder Ziegelelementen wegen ihres guten Schallschutzes zu empfehlen.

Nachhaltigkeits-Tipp:

Flachdächer erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, sie werden in der Regel aus Beton und Stahlbeton oder Porenbeton- und Ziegelelementen gefertigt und begrünt. 

Begrünte Flachdächer können Regenwasser zurückhalten und speichern. Dadurch kann bei Starkregen der Regenwasserabfluss deutlich reduziert werden und helfen lokale Überflutungen zu vermeiden. Bei einer nachfolgenden Hitzeperiode verdunstet das Wasser und sorgt im Haus für angenehme Kühle. Die in der Regel als Magerblühwiesen angelegten Dachgärten sind wertvolle Lebensräume für Bienen und andere Insekten. Massive Dächer helfen den Holzverbrauch zu reduzieren. So werden unsere Wälder geschützt und bleiben uns als Klimasenke erhalten.